Ich habe die Klausur im September 2018 geschrieben. Hier mein Erfahrungsbericht:
Waren die Kurseinheiten verständlich?
Hier kann ich mit einem klaren JA antworten. Sowohl Bilanzpolitik/-analyse als auch Bilanztheorie waren verständlich geschrieben. Gerade Bilanztheorie musste ich jedoch stellenweise wiederholt und sehr genau lesen, um alle Zusammenhänge zu erfassen. Das Ganze ist sehr abstrakt, wenn man sich jedoch bewusst darauf einlässt und vergisst, dass man das Ganze im Berufsleben wohl nie anwenden wird, geht es gut voran.
Wie ist das Moodle Angebot?
Es stehen Altklausuren und alte EA mit Lösungen zur Verfügung. Entweder in einem, oder in beiden Teilen (da verlässt mich mein Erinnerungsvermögen). Das ist für dieses Modul sehr wichtiges Handwerkszeug. Es ist fein, vieles auf einem Fleck zu finden.
Empfehlenswerte mentorielle Veranstaltungen?
Ich habe dieses Modul ohne Mentoriate bewältigt. Ist machbar, aber sicherlich schaden Mentoriate nie.
Gibt es hilfreiche Bücher oder Fremdskripte?
Hierzu kann ich nichts sagen, da ich ausschließlich mit den gut verständlichen Skripten und alten Klausuren und EAs gelernt habe. Meiner Meinung nach benötigt man auch nicht zwingend Bücher oder Fremskripte.
Was würdest Du im Nachhinein anders machen?
Ich würde ich es genau so wieder machen. Was ich genau für die Klausur getan habe, folgt im nächsten Punkt.
Sonstige Hilfen und Tipps?
Ich bin wie folgt vorgegangen und habe eine sehr gute Note geschafft (vielleicht kann der ein oder andere daraus etwas mitnehmen):
Nicht unterschätzen!
Dachte ich mir anfangs "ach ich nehme auf jeden Fall ReLe, das mache ich mit links, ist ja nur ein bisschen Auswendiglernen", wurde ich nach dem ersten Durchblättern der Skripte schnell eines Besseren belehrt: dieses Fach ist ein harter Brocken und die Stoffmenge ist bei nicht vorhandener Klausureingrenzung einfach nur gewaltig! Die Durchfallquoten sprechen da für sich. Ich habe das Modul im ersten Semester der Belegung tatsächlich auch weggelegt und getreu dem Motto "was du heute kannst besorgen, verschiebe ruhig auf morgen" gehandelt. Ich war auch kurz davor, es nochmal zu verschieben, aber mein nahes Umfeld sagte mir eindringlich, dass das Aufschieben ja nix bringt. Und ÖA war für mich das noch größere Übel! Sodann legte ich also gezwungenermaßen los.
Lesen und Zusammenfassen
Wie immer der erste Schritt war natürlich, das ganze Elend zu lesen und zusammenzufassen. Das hat entsprechend lange gedauert, denn es stecken wirklich viele Details drin. Mein Tipp: Frühzeitig anfangen! Und damit meine ich nicht 2 Wochen vorher! Wer so knapp vor der Klausur beginnt (wie ich es teilweise in den sozialen Medien tatsächlich mitbekommen hatte, dass es diese Fälle tatsächlich gibt), hat so gut wie keine Chance in diesem Fach, besser als 4,0 zu bestehen - wenn überhaupt! Die konstant hohen Durchfallquoten bestätigen das. Ihr werdet gnadenlos untergehen! Daher ist eine angemessene Vorbereitungszeit das A und O.
Die Zusammenfassungen nutze ich übrigens selten zum Lernen. Bei mir ist es einfach für ein erstes "im Kopf behalten" gut.
Die Skripte habe ich aber sofort oft es geht wieder und wieder durchgelesen, quasi in jeder freien Minute. Besonders im Brösel-Teil kommen oft Detailfragen dran. Dafür gibt es zwar jeweils nur 1 oder 2 Punkte, die können aber entscheidend sein! Was man hat, hat man. Und beim wiederholten Durchlesen bleibt der ein oder andere Begriff eben doch schon hängen. Merke: es kann alles wichtig sein - wirklich alles.
Parallel dazu: Altklausuren und alte EAs sammeln
Bestehensrelevantes Handwerkszeug: alte Klausuren und EAs und Musterlösungen! Ich empfehle, diese frühzeitig zu sammeln und am besten auszudrucken, um sie in der Lernphase wieder und wieder und wieder durchzuarbeiten. Hier ist es wirklich wichtig, alle Aufgaben selbständig und schnell lösen zu können, denn die Zeit in der Klausur ist knapp bemessen.
Das Gute ist aber, dass sich die Aufgabenstellungen gerade in Bilanztheorie oft wiederholen. Die jeweils letzte Aufgabe im Teil Bilanztheorie, bei der Wissen abgefragt wird, das teilweise auch Transferleistungen beinhaltet, wird oftmals sogar genau so wieder abgefragt. Hier empfehle ich, alle vergangenen Aufgaben möglichst auswendig zu lernen, um das Wissen abrufbereit im Kopf zu haben. Bei mir war es so, dass ich geschätzt 50% der schonmal dagewesenen "letzten Aufgaben in Bilanztheorie" quasi auswendig konnte und bei den anderen 50% haperte es etwas. Ich hatte aber das riesige Glück, dass genau eine von den 50%, die ich konnte, drankam. So waren diese 10 Punkte die meinen.
In den 3 Wochen vor der Klausur habe ich quasi Tag und Nacht nur Altklausuren gelöst. Das ist definitiv der wichtigste Schritt um sich vorzubereiten. Üben, üben, üben!
Übungsaufgaben aus den Skripten rechnen!
Eben jene genannten Aufgaben aus Bilanztheorie sind übrigens oft genau die Übungsaufgaben aus dem Skript. Daher sollte man diese auch drauf haben oder zumindestens ein paarmal gelesen haben, um etwas damit anfangen zu können. Ich habe sie mir alle nochmal per Hand aufgeschrieben (bleibt besser im Gedächtnis) und überall hin mitgenommen und wieder und wieder durchgelesen.
Freinehmen
Wer es sich leisten kann, sollte sich für diesen Brocken ruhig ein paar Tage vor der Klausur freinehmen. Ich persönlich hatte das große Glück, aufgrund eines Arbeitgeberwechsels meinen kompletten Resturlaub verbraten zu können. Ich konnte somit für dieses Fach 3 Wochen intensiv lernen.
Fazit
Das ist das Fach, für das ich mit Abstand am meisten gelernt habe - und zwar auf mein komplettes bisheriges Studentenleben bezogen. FRÜHZEITIG immer wieder durchlesen und alte Aufgaben rechnen: das ist der Schlüssel zum Bestehen und einer guten Note. Befolgt man das, ist ein Bestehen locker möglich, auch ein gutes!