Frage zu Modul/Klausur Waren Online-Klausuren schwieriger als reguläre Klausuren?

Hochschulabschluss
Magister Artium
Studiengang
B.Sc. Wirtschaftswissenschaft
Hallo,

da die Klausurenphase nun für dieses Semester vorbei ist, wollte ich kurz mal nach euren Erfahrungen bezüglich des Schwierigkeitsgrades fragen.

Ich habe dieses Semester 3 Wiwi-Klausuren geschrieben (31021 Investition und Finanzierung, 31031 Internes Rechnungswesen, 31041 Mikroökonomik). Ich empfand den Schwierigkeitsgrad aller drei Klausuren als deutlich(!) schwieriger als es sonst in den letzten Semestern üblich war.

Durchweg kamen in den Klausuren Themen und Fragen dran, welche so noch nie abgefragt worden waren. In 31031 wurde beispielsweise im Marketing-Teil die letzten Jahre immer relativ ähnliche (Wissens-)Fragen gestellt, während dieses Mal zum ersten Mal teils völlig neue dran kamen. Auch in 31041 war der Anteil neuartiger Fragen, meiner Meinung nach, enorm höher als bei den Klausuren in den Jahren zuvor. Gleiches gilt auch für Investition und Finanzierung, insbesondere im Finanzierungsteil.

Ein wesentlicher Grund hierfür dürfte meiner Meinung nach darin gelegen habe, dass die Lehrstühle eine ganze Reihe unterschiedlicher „Klausuren“ erstellt haben, die nicht nur eine unterschiedliche Reihenfolge der Fragen und Antwortmöglichkeiten aufwiesen, sondern teils auch ganz unterschiedliche Fragen an sich (so war es z. B. in Mikroökonomie). Dadurch waren die Lehrstühle wohl quasi gezwungen „neue Fragen“ und Themen reinzubringen, was den Schwierigkeitsgrad aber deutlich erhöhte.

Neben den neuartigen Fragen hatte ich zudem mit den Rahmenbedingungen der Klausuren zu kämpfen: Gerade in Mikro und Investition war es unheimlich laut in meinen Zoom-Räumen. Bei letzterem kamen dann auch noch technische Probleme hinzu usw. und ich hatte Probleme die Formeln (RBF etc.) aufs Papier zu bringen. Dies erhöhte den Schwierigkeitsgrad nochmals zusätzlich.

Jetzt wollte ich einfach mal in die Runde fragen, ob das nur mein Empfinden war, oder ob es anderen auch so gegangen ist, dass sie die Klausuren als schwieriger empfanden?
 
Huhu,

für mein Empfinden waren alle Klausuren deutlich schwerer.
Habe Internationales Privat- und Zivilprozessrecht, BWL 1, BWL 2 und BWL 3 geschrieben.

Am meisten hat mich Investition und Finanzierung geschockt.
Klar, es war Open Book, nur Altklausuren hätte wenig Sinn gemacht.
Aber insbesondere der Finanzierungsteil hatte es in sich.
Bin hier auch sicher durchgefallen.. Aber gut, mal abwarten ob es zum Ausgleichen reicht.

Generell wirkt es so, als würde die FU uns Studenten die Schuld für Corona in die Schuhe schieben.
Auch im letzten Semester empfand ich die Arbeitsrechtsklausur schon als deutlich schwerer und umfangreicher als die Altklausuren...

Hinsichtlich der Lautstärke ging es bei mir. Hatte es mir schlimmer vorgestellt.
Die Technik hat bei mir auch geklappt. Nur die abgefragten Inhalte empfand ich als schwerer...
 
Hallo,

auch mal meine Sichtweise dazu:
ich habe dieses Semester 3 Jura-Klausuren geschrieben (55106, 55108 und 55111) und eine BWL-Klausur (31031).

Letztes Semester durfte ich schon das Vergnügen mit den online-Klauren in Jura machen; Bwl war mir noch neu.

Zu Jura: war letztes Semester schon weit über dem, was in Präsenzklausuren von Studenten erwartet wird. generell ist ja die Zeit mit einer der größten Feinde des Jurastudenten; im Falle von open book Klausuren ist dies jedoch an der FUH noch viel gravierender. Es scheint so, als werden die Klausuren extra so konzepiert, dass, trotz open book, eine hinreichende "Recherche" während der Klausur unmöglich ist und so dies verhindert werden soll. Macht gar kein Spaß mehr, da man davor genau weiß, dass man 3 Stunden für eine für eine Zeit von 2 Stunden konziperte Klausur zur Verfügung hat und diese zeit auch wirklich braucht. Ich wurde in den 3 Klausuren nicht mal kontrolliert, was mich noch extra Zeit gekostet hätte. Trotzdem war ich nur im Zeitdruck. Kann aber auch sein, dass ich einfach zu langsam bin und es nur so empfinde.

Zu BWL: ich hatte die Klausuren der letzten Jahre schon fast auswendig gelernt und scheinbar auch sehr viel Glück, denn die eigentliche Klausur war wie die Klausuren davon bis auf wenige Fragen, die es bisher so noch nie gab, aber mit ein wenig verständnis machbar waren - alles aber sehr human und die reinen Rechenaufgaben waren nicht neu, was das ganze aus meiner Sicht sehr fair gestaltet. Ich hatte sogar einen Aufgaben Teil, der 1:1 schon mal in einer früheren Klausur drankam, der 200 Punkte gab. Scheint bei dieser Klausur aber so gewesen zu sein, dass es viele verschiedene Klausuren gab und sehr viel an Fragen einfach durch ein System "ausgelost" und erstellt wurden. Das Ganze wurde über Zoom kontrolliert und teilweise wars echt nervig, wenn einfach Leute anfangen zu reden bzw. laut rechnen ect.
 
Ich vermute, dass man sich erst nicht sicher war, ob man überwachen darf, und hat die Klausuren vorsorglich auf Transferleistungen umgestellt.
 
Also ich habe zwei Klausuren geschrieben:
IT-Governance und Materialwirtschaft und Entsorgung.
IT-Governance (Typ A) war wie erwartet, ich musste die Klausur aber online ablegen. Rein abgefragtes Wissen, ich fand es schwerer, muss aber auch zugeben, dass meine Vorbereitung nicht so toll war.
Materialwirtschaft und Entsorgung hingegen (Typ C) hatte in etwa denselben Schwierigkeitsgrad wie vorher. Hier musste ich meine Lösungen auf Papier schreiben, und dann die Klausur einsenden.
Keine davon war eine open-book-Klausur.

Ich habe aber Erfahrungen mit Open-Book-Klausuren früher gemacht. Und die waren alle deutlich schwerer als Klausuren, wo man kein open book hatte. Das fängt schon dabei an, dass man eigentlich nie Fragen hat, wo auswendig gelernt werden muss, da der Anspruch sich doch deutlich unterscheidet von anderen Klausuren, wo man das tun muss.
Und wenn man so etwas vorher nie getan hat, dann sind die Klausuren natürlich auch dementsprechend schwerer. Die Vorbereitung unterscheidet sich grundsätzlich. Man muss wesentlich mehr üben, und eigentlich so gut wie nichts auswendig lernen. Man muss die Dinge tatsächlich verstanden haben. Und ich denke, hier liegt der eigentliche Knackpunkt. So etwas wie 2-Wochen-vorher-anfangen funktioniert nämlich so nicht mehr.
 
Ich habe 2 Klausuren der Variante C geschrieben ( Konzernrechnungslegung und Steuern), und beide Klausuren waren fast genauso wie sonst aufgebaut. Die Aufgaben waren wie in den letzten Jahren.. Steuern war heftig, weil es einfsch super viel war in der Zeit, aber das wäre es in den letzten Semestern auch gewesen 🙈 ich hoffe, man behält Online zumindest als Auswahl bei!
 
Mich hat es sehr geärgert, dass die Klausuren online stattfinden sollten und habe mich dagegeben entschieden an ihnen teilzunehmen. Wenn ich das hier lese, bin ich irgendwie aber auch froh...

Ich weiß gar nicht, was ich hier den Teilnehmern wünschen soll? Das man halbwegs passabel bestanden hat, oder doch besser durchgefallen ist, um in hoffentlich bald wieder in Präsenz stattfindenden Klausuren nochmal sein bestes geben zu können.
 
bin ich irgendwie aber auch froh...
Ich bin froh, teilgenommen zu haben UND ohne Coronarisiko geschrieben zu haben. Das Feedback der Prüfungskampagne ist auch in Moodle durchweg positiv. Mit den Erfahrungen wird es nächstes Mal auch wesentlich entspannter ablaufen (ja, ich gehe auch im SS2021 von online Klausuren aus). Zum hier viel zitierten Thema "Klausuren verschenkt": das Niveau der Klausuren ist meist durch einen höheren Anteil an Transferleistungen gestiegen, die Identifikation wurde sichergestellt. Nachdem was hier im Vorfeld alles an Internet-Zusammenbrüchen und Scheitermöglichkeiten an die Wand gemalt wurde, ist mW nichts von diesen Szenarien eingetreten. Ideal wäre es, wenn man in einer Post-Pandemie-Zeit die Wahl hätte zwischen Präsenz und Online. Die Prüfungsphase war mal etwas Positives und eine echte Lösung, wie man in Coronazeiten weitermachen kann.
 
Ich bin froh, teilgenommen zu haben UND ohne Coronarisiko geschrieben zu haben. Das Feedback der Prüfungskampagne ist auch in Moodle durchweg positiv. Mit den Erfahrungen wird es nächstes Mal auch wesentlich entspannter ablaufen (ja, ich gehe auch im SS2021 von online Klausuren aus). Zum hier viel zitierten Thema "Klausuren verschenkt": das Niveau der Klausuren ist meist durch einen höheren Anteil an Transferleistungen gestiegen, die Identifikation wurde sichergestellt. Nachdem was hier im Vorfeld alles an Internet-Zusammenbrüchen und Scheitermöglichkeiten an die Wand gemalt wurde, ist mW nichts von diesen Szenarien eingetreten. Ideal wäre es, wenn man in einer Post-Pandemie-Zeit die Wahl hätte zwischen Präsenz und Online. Die Prüfungsphase war mal etwas Positives und eine echte Lösung, wie man in Coronazeiten weitermachen kann.
Danke für die Schilderungen.
 
Ich habe dieses Semester sowohl ReWi- als auch WiWi-Klausuren geschrieben, bei den ReWi-Fächern handelte es sich um eine Onlineklausur und eine Hausarbeit, beide fand ich fair, vom bestehen mal abgesehen.

Bei WiWi habe alle drei Klausurtypen geschrieben. Typ A war fair, Typ B war meiner Meinung nach zu viel für die Zeit, da hier mit Formeln hantiert werden musste, da ist man per Handschrift einfach schneller, die Typ C - Klausuren waren wie immer von dem Umfang und der Machbarkeit.

Der Lärmpegel hielt sich in meine Zoom-Meetings auch im Rahmen, war gefühlt nicht unruhiger als bei Präsenz.

Von daher hoffe ich ebenfalls das die Online-Variante als Wahlmöglichkeit bestehen bleibt. Ich fand diese Form wesentlich entspannter als in Präsenz.
 
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