Infos und Tipps Erfahrungsberichte | 31961 Spieltheorie

Antonio

Fernuni-Hilfe
Ort
München
Hochschulabschluss
Bachelor of Science
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Hast Du die Klausur 31961 Spieltheorie an der FernUni Hagen erfolgreich bestanden und hast wertvolle Tipps auf Lager?

- Waren die Kurseinheiten verständlich?
- Wie ist das Moodle Angebot?
- Empfehlenswerte mentorielle Veranstaltungen?
- Gibt es hilfreiche Bücher oder Fremdskripte?
- Was würdest Du im Nachhinein anders machen?
- Sonstige Hilfen und Tipps?

Wir würden uns über Deinen persönlichen Erfahrungsbericht freuen.

Herzlichen Dank! :-)
 
Ich habe das Modul im Wintersemester 2022/2023 als Bachelor-Wahlpflichtmodul im Master Wirtschaftswissenschaft geschrieben. Nach Mikroökonomie, Preisbildung auf unvollkommenen Märkten und Environmental and Resource Economics war das mein viertes Modul am Lehrstuhl, und wahrscheinlich auch das aufwändigste.

Waren die Kurseinheiten verständlich?

Das Modul ist vergleichsweise kompakt und ist in zwei Kurseinheiten aufgeteilt.

Die erste Kurseinheit behandelt erste Grundlagen und statische Spiele. Nach einer kurzen Einführung geht es los mit reinen Strategien in statischen Spielen und deren Lösungsansätzen, insbesondere das Nash-Gleichgewicht. Darauf folgt ein kurzer Exkurs zur Wahrscheinlichkeitstheorie, den ich etwas langatmig fand. Die zweite Hälfte der Kurseinheit behandelt dann gemischte Strategien, also wann jemand genau indifferent zwischen zwei (oder mehr) Strategien ist. Abschließend gibt es einige Anwendungsbeispiele, wie z.B. Cournot-Oligopole oder auch Auktionen.

Das meiste hat man ggf. bereits in anderen Modulen gesehen (Markt und Staat, Preisbildung, Industrieökonomik, Öffentliche Ausgaben, etc.), aber den Anspruch der Kurseinheit sollte man dennoch nicht unterschätzen.

Die zweite Kurseinheit geht dann etwas mehr in die Tiefe. Die erste Hälfte behandelt dynamische, insbesondere (unendlich oft) wiederholte Spiele und den dazugehörigen Strategien bzw. Lösungskonzepten (Tit for Tat, Trigger). Das kennt man in ähnlicher Form ggf. bereits aus Preisbildung. Die zweite Hälfte war meiner Meinung nach der anspruchsvollste Teil des Kurses, da geht es um unvollständige Informationen. Das Kapitel zu statischen Spielen mit unvollständiger Information ist ganz gut machbar, aber bei den dynamischen Spielen muss man sich mit bedingter Wahrscheinlichkeit auseinandersetzen. Bis ich die Aufgaben richtig lösen konnte und den Ansatz des perfekten Bayesianischen Nash-Gleichgewichts (halbwegs) verinnerlicht hatte, musste ich wirklich einiges an Zeit investieren.

Insgesamt würde ich sagen, dass die KEs verständlich waren, aber der Stoff fliegt einem hier nicht einfach zu, man muss die Skripte aktiv lesen und bearbeiten. Zu jedem Kapitel gibt es auch Übungsaufgaben, teilweise fließend eingebaut, die man unbedingt bearbeiten muss, erst damit erarbeitet man sich den Stoff und die Methoden. Nicht alle Aufgaben haben Musterlösungen, aber wenn man die Kapitel ordentlich durcharbeitet, bekommt man die gelöst.

Wie ist das Moodle Angebot?

Vorhanden. Ich habe es vor allem genutzt, um an ein paar Altklausuren (das Modul gibt es noch nicht so lange) zu kommen und um an der Klausurvorbereitungsveranstaltung teilzunehmen. Ein paar Videos zu einzelnen Themen bzw. Strategien gibt es dort auch. Der Lehrstuhl scheint recht aktiv zu sein, Fragen werden da also vermutlich auch beantwortet.

Empfehlenswerte mentorielle Veranstaltungen?

Die Klausrvorbereitungsveranstaltung war praktisch weil da nochmal auf ein paar Themen hingewiesen wurde, die man für die Klausur besser vertiefen sollte. Ansonsten sind mir keine weiteren Mentoriate o.ä. bekannt.

Gibt es hilfreiche Bücher oder Fremdskripte?

Es ist Spieltheorie, garantiert gibt es die. :)

Ich habe keine Fremdliteratur verwendet, für die dynamischen Spiele mit unvollständiger Information hatte ich ein paar (nicht so hilfreiche) YouTube-Videos angeschaut.

Wie bereits erwähnt werden einige dieser Strategien und Konzepte auch in anderen Modulen verwendet, insbesondere das (statische) Nash-Gleichgewicht, es war definitiv hilfreich, dieses Modul nicht als erstes (VWL-)Wahlpflichtmodul überhaupt zu belegen.

Was würdest Du im Nachhinein anders machen?

Deutlich früher mit der Klausurvorbereitung beginnen. Am Ende hatte ich das Gefühl, dass ich noch 1-2 Tage zur zusätzlichen Vorbereitung gebrauchen könnte. Letztendlich wurde es dank unnötiger Flüchtigkeitsfehler "nur" eine 1,7, mit mehr Routine wäre das (vermutlich) nicht passiert.

Sonstige Hilfen und Tipps?

Wer dieses Modul belegt um anderen VWL-Modulen aus dem Weg zu gehen, wird hier nicht glücklich. Lasst euch nicht vom Namen täuschen, hier geht es um (stellenweise sehr theoretische) Mathematik und VWL.

Wenn man Interesse am Thema (und idealerweise bereits Vorkenntnisse) hat, ist das Modul definitiv empfehlenswert. Die Klausur war fair gestellt, vom Anspruch her würde ich es aber eher zum Master zuordnen (und dafür ggf. Preisbildung als Bachelor-Modul anbieten).

Rückblickend ist es gar nicht so viel Stoff, aber man muss die Konzepte wirklich verinnerlichen, ohne Routine & Intuition für die Lösungskonzepte wird das nichts. Wichtig sind hier insbesondere die Konzepte der Indifferenz und der (schwachen bzw. starken) Dominanz. Wenn man an den Übungsaufgaben sitzt, sollte man sich immer zuerst fragen, ob einer der Spieler eine dominante Strategie hat und wie alternativ eine gemischte Strategie aussieht, von der der Spieler nicht abweichen wird ohne seinen Nutzen zu verschlechtern.
 
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