Hab die Klausur zwar schon vor einigen Semestern (WS 17/18) fertig gemacht (3,0), möchte aber doch noch was dazu schreiben.
- Waren die Kurseinheiten verständlich?
Teils teils. Verständlicher finde ich sie heute mit dem richtigen Background, am Anfang war Vieles sehr unverständlich.
Es geht quasi einmal über so ziemlich alle relevanten Bereiche der Wirtschaftsinformatik. Zwar oberflächlich, aber gerade die Fragen in der Klausur sind so präzise, das sie sich auf einen Satz aus einer ganzen Kurseinheit beziehen können - 7 insgesamt, pro KE zwischen 50 und 100 Seiten. Ich komme darauf nachher nochmal zurück.
- Wie ist das Moodle Angebot?
Kaum genutzt.
- Empfehlenswerte mentorielle Veranstaltungen?
Nicht genutzt. Bringt meiner Ansicht nach nicht viel bei einem auswendiglern-Fach
- Gibt es hilfreiche Bücher oder Fremdskripte?
Da man "am besten" die KEs auswendig kann, bringt einem Fremdliteratur überhaupt nichts.
- Was würdest Du im Nachhinein anders machen?
Nichts. Habe mein Ziel erreicht und die Note war mir egal, ich war sogar überrascht über die verhältnismäßig gute Note
- Sonstige Hilfen und Tipps?
Nun kommen wir zum eigentlichen Punkt:
1.) Die Klausur besteht aus 2.400 Punkten, aufgeteilt auf 24 Teilaufgaben. Pro Teilaufgabe gibt es sowas wie 5 Antwortmöglichkeiten bzw. Aussagen, die angekreuzt werden können. 1 Richtig = 1 Punkt, 2 richtig = 10 Punkte, 3 richtig = 30 Punkte, 4 richtig = 60 Punkte, 5 richtig = 100 Punkte. Ab der Hälfte (1.200) gilt die Klausur als bestanden. Somit macht es wenig Sinn, einige KEs "auf Lücke" zu lernen, da man ansonsten genau gar nichts erreicht. Lieber einige KEs perfekt beantworten können als alle nur halbwegs. Wenn man nämlich 3/5 hat, so sind das im Schnitt 30 Punkte - und damit durchgefallen.
2.) Daraus resultierend: Sich lieber erst mal damit befassen, eine Aufwandsabschätzung darüber durchzuführen, wie lange man für welche KEs bzw. welche Themen braucht und das dann mit dem Anteil an der Klausur vergleichen (sind meistens so ein paar Aufgaben pro KE, und der Anteil hatte sich damals zumindest kaum bis gar nicht geändert), um so gezielt vorzubereiten. Ich habe z.B. die erste und letzte KE ersatzlos gestrichen, weil das zu viele Seiten für zu wenig Punkte waren.
3.) Die Fragen sind fies, gemein und hinterhältig. Teilweise wird genau ein Satz 1:1 abgefragt, nur um dann ein Wort umzudrehen, so das der eigentliche Sinn der Aussage gegenteilig ist. Es ist eher ein "wie-lerne-ich-perfekt-auswendig-und-lerne-richtig-Aufgaben-zu-Lesen-Idioten-Test" als eine Uniklausur. Altklausuren und EAs sind da insoweit hilfreich, als das man sich hier an die Aufgabentypen gewöhnen kann. Trotzdem bringt einen das Vorbereiten auf Altklausuren verhältnismäßig weniger, als den Stoff zu strukturieren, und alles stupide runterbeten zu können (bis auf Modellieren, aber das ist eigentlich etwas Übung und noch der dankbarste Teil).
4.) Auch als sehr effektiv erwiesen hat es, sich selbst in die Lage des Klausurstellers zu setzen und anhand der Altklausuren solche oder ähnliche Fragen vorzubereiten.
5.) Spart euch Zusammenfassungen. Die KEs SIND zusammengefasst und umfassen trotzdem mehrere hundert Seiten. Lieber graphisch aufbereiten, logische Zusammenhänge verdeutlichen, und Mindmaps/Strukturkarten erstellen um das wissenschaftliche Kauderwelsch zu entziffern.
Fazit: Auswendig-Lern-Rausprüf-Fach. Sehr zeitintensiv, sehr zeitaufwändig, wirklicher Nutzen = 0, muss aber leider gemacht werden. Nicht unbedingt komplex, sondern einfach nur unfassbar viel Lernerei und Fachbegriff-Rumwerferei.
Thematisch eigentlich sehr interessant, wird aber durch das unsägliche Theorie-Geschwafel vermiest.