Infos und Tipps Erfahrungsberichte | 32651 Steuern im Rahmen von konstitutiven Unternehmensentscheidungen

Münchner Kindl

Tutorin und Forenadmin
Ort
München
Studiengang
M.Sc. Wirtschaftswissenschaft
ECTS Credit Points
120 von 120
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Hast Du die Klausur 32651 Steuern im Rahmen von konstitutiven und funktionalen Unternehmensentscheidungen an der FernUni Hagen erfolgreich bestanden und hast vielleicht wertvolle Tipps auf Lager?

- Waren die Kurseinheiten verständlich?
- Wie ist das Moodle Angebot?
- Empfehlenswerte mentorielle Veranstaltungen?
- Gibt es hilfreiche Bücher oder Fremdskripte?
- Was würdest Du im Nachhinein anders machen?
- Sonstige Hilfen und Tipps?

Wir würden uns über Deinen persönlichen Erfahrungsbericht freuen.

Herzlichen Dank! :-)
 
- Waren die Kurseinheiten verständlich?
Ja, das Skript ist verständlich.
Es stammt von Prof. Meyerings Vorgänger, Prof. Schneeloch, und wurde lediglich von Prof. Meyering überarbeitet um den aktuellen Rechtsstand widerzuspiegeln (sie aktualisieren das Skript einmal pro Jahr, immer zum Sommersemester).
Somit ist das Skript schon sehr ausgereift, es wurde schließlich schon an Generationen von Studenten erprobt.

Es gibt nur eine Kurseinheit, mit 302 Seiten Skript, und noch 34 Seiten mit Lösungen zu den Übungsaufgaben am Ende des Skripts.

Das Skript ist verständlich aber es enthält eine Menge Stoff, der auch eingeübt werden will.
Lesen allein hilft hier gar nichts, man muß alle enthaltenen Rechenbeispiele, Übungsaufgaben und alten Klausuraufgaben wiederholt machen, um den Stoff auch wirklich zu verstehen und zu verinnerlichen.

Für dieses Fach sollte man vorher oder gleichzeitig 31681 "Grundlagen der Besteuerung" belegen, vor allem die Belastungsformeln werden dort ausführlicher erklärt, und daß man sie auswendig weiß und sicher mit ihnen umgehen kann wird hier vorausgesetzt.

Genauso sollte man die doppelte Buchführung und das Aufstellen von Bilanzen und Gewinn- und Verlustrechnungen sicher beherrschen, wie sie im Pflichtfach "Externes Rechnungswesen" bei Prof. Littkemann gelehrt werden.
Wer von einer anderen Uni kommt, und dies nicht als Grundlagenstoff hatte, kann mir einen PN schreiben, ich habe einen Info-Pack zusammengestellt, mit dem man sich den Grundlagenstoff beibringen kann.

Es lohnt sich, die Rechenbeispiele und Übungsaufgaben aus dem Skript öfters zu machen, Prof. Meyering bedient sich bei denen für die Klausur und bringt sie in leicht abgeänderter Form dran.

Aufgeteilt ist das Skript in:
  • Internationale Standortwahl
  • Vergleich Personengeselleschaft mit Kapitalgesellschaft
  • Vor- und Nachteile der GmbH& Co. KG
  • Betriebsaufspaltung in Besitz-PersG und Betriebs-KapG
  • Wechsel der Rechtsform: Umwandlungen zwischen Einzelunternehmen, PersG, KapG
  • Investition: Barwerte, Annuitäten, Zins nach Steuern (= Nettozins), Steuerbarwerte, Steuerparadoxon
  • Finanzierung: Vor- und Nachteile Innen- und Außenfinanzierung (Eigenfinanzierung, Fremdfinanzierung), jeweils bei eine personenbezogenen und nicht persoenenbezogenen KapG. Zinschranke §8a KStG, §4h EStG
Prof. Meyering wird nach und nach auch Videovorlesungen seiner Fächer machen, einfach hier nachschauen, ob schon was online ist.
Er hat auch ein Video mit Klausurtipps ins Netz gestellt: http://www.fernuni-hagen.de/videostreaming/wiwi/meyering/20140302.shtml

- Wie ist das Moodle Angebot?
Den Moodle findet Ihr hier.

Im Diskussionsforum beantworten andere Studenten (und notfalls der Betreuer) fachliche Fragen.

Der Lehrstuhl veröffentlicht Musterlösungen zu den alten Klausuren im Moodle, aber immer nur für die letzten 4 Semester. Wer ältere zum üben haben will, schreibt mir bitte eine PN ;-)
Die Musterlösung für die letzte Klausur wird immer recht spät im Moodle veröffentlicht, ungefähr 4 Monate nachdem sie geschrieben wurde.

Im Nachrichtenforum des Moodle wird ca, 3 Wochen vor der Klausur eine Stoffeinschränkung veröffentlicht, die kommt gleichzeitig auch per E-Mail. Da werden Kapitel aus dem Skript ausgeschlossen, bei uns im SS 2014 wurde Kapitel 6 "Exkurs: Grundzüge des Besteuerungsverfahrens" ausgeschlossen.

Am Anfang des Semesters veröffentlicht der Lehrstuhl den Themenschwerpunkt für dieses Semester, inklusive einem Artikel aus einer Fachzeitschrift.
Den Themenschwerpunkt findet Ihr hier.
Rund ein Drittel der Klausuren (ca. 40 Punkte) betreffen den Themenschwerpunkt: Davon entfallen mind. 3/4 (mind. 30 Punkte) auf die Ausführungen im jeweiligen Kurs und max. 1/4 (max. 10 Punkte) auf den aktuellen Bezug, d.h. auf den Literaturhinweis.

Den Artikel findet Ihr:
  • im elektronischen Format falls Ihr über ein VPN im Netz von Hagen eingeloggt seid, dann kostet er nichts (für Instruktionen, wie man da rein kommt, siehe hier und hier), oder
  • falls er im VPN nicht verfügbar ist, indem Ihr eine Papierkopie in der Unibibliothek bestellt, wie das geht wird hier erklärt, das kostet dann 1,50€ + 2,25€ Porto und dauert 7 bis 10 Tage. Wer den Artikel schneller braucht, kann ihn auch für um die 6€ bei Subito bestellen.
Bei uns wurden in diesem Fach die 10 Punkte auf eine Zusammenfassung des Artikels vergeben, die aus einer längeren Version des Artikel des gleichen Autors stammte. Also lohnt es sich nach Autorennamen und Titelstichwort zu googleln, um zu sehen was sonst noch veröfffentlicht wurde.

- Empfehlenswerte mentorielle Veranstaltungen?
Ich war bei keiner.

- Gibt es hilfreiche Bücher oder Fremdskripte?
Auf der Lehrstuhlseite erwähnen sie ein paar Titel von zugelassenen Gesetzesbüchern:
"Wir empfehlen die Textausgaben der Verlage "NWB" (insb. "Wichtige Steuergesetze" und "Wichtige Wirtschaftsgesetze") bzw. "C.H. Beck" ("Steuergesetze") zu verwenden. Andere Textausgaben dürfen auch verwendet werden, wenn sie zweifelsfrei erkennbar keine im Sinne der zulässigen Hilfsmittel unzulässigen Inhalte enthalten."​

Ich hatte das HGB von C.H. Beck (5,90€) noch von der Recht-Klausur:



und da bei den NWB-Ausgaben (meiner Meinung nach, ich hatte sie mir auch angeschaut) die Seiten aus einem zu dunklem und zu dünnem Umweltpapier sind, habe ich mir die Steuergesetze von C.H. Beck für 9,90€ noch dazu gekauft:




Die Steuergesetze von Beck enthalten alle verlangten Gesetze, auch das Grundsteuergesetz und das Außensteuergesetz.

Da man in der Klausur wegen Zeitmangel sowieso nicht zum nachschauen kommt, muß man die wichtigsten Paragraphennummern auswendig wissen, Zeit zum suchen hat man in der Klausur nicht.
Und das geht nur durch viel üben und Aufgaben machen, immer gleich den Paragraphen mit farblich kodierten Post-Its markieren, und die wichtigen Begriffe im Paragraphen mit verschiedenfarbigen Textmarkern anstreichen.
Hineinschreiben darf man nichts! Das Aufsichtspersonal geht bei der Prüfung wirklich durch die Reihen und schaut in die Gesetzbücher um das zu kontrollieren.

Am Ende sahen meine Gesetzbücher schon recht bunt aus :-)
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Sehr nützlich um den Stoff anhand von Beispielen zu erklären war das Smartsteuer-Lexikon.

- Was würdest Du im Nachhinein anders machen?
Die Rechenbeispiele und Aufgaben aus dem Skript öfters rechnen, daraus kommt garantiert was dran.

- Sonstige Hilfen und Tipps?
Die Aufgaben der Einsendearbeiten sind alte Klausuraufgaben, und für die gibt es ja die Lösungen im Moodle ;-)

Sie wollen die Paragraphen schon sehr genau haben, also runter bis zur Nennung des Satzes, sowohl in den Einsendearbeiten als auch in der Klausur.
Das also immer schon beim Üben gewissenhaft machen, damit man sich daran gewöhnt.

Dann gibt es noch Aufgaben in der Klausur, in denen stur eigentlich nur der Stoff aus Gesetzesparagraphen abgefragt wird. Ein Kommilitone hat mir da einen schönen Begriff dafür genannt, das sind "Fußgängerpunkte", die man im vorübergehen mitnimmt, indem man einfach stur den Text aus dem Gesetz abschreibt. Wie er sagte, "kommt man sich dabei ein bißchen dämlich vor", aber das wird so in den Steuerklausuren verlangt, stures wortwörtliches Abschreiben, kein Umformulieren, gar nichts ;-)

Von der Zeit her wird es in der Klausur schon sehr knapp, man kommt gerade so durch, für ein Überprüfen der Lösungen bleibt keine Zeit.
Man spart ein bißchen Zeit, falls man sich einen Stempel mit Namen und Matrikelnummer kauft, und statt auf jede der 20 Seiten des Lösungsbogens seinen Namen und Matrikelnummer per Hand eintragenn zu müssen, sie einfach abstempelt.

Auch sollte man das mit der Hand schreiben vor der Klausur wieder üben, die Klausur ist ein echter Schreibmarathon.
Ich habe meinen alten Füller aus Schulzeiten wieder hervorgekramt, mit dem schreibe ich am ermüdungsfreiesten.

Man sollte auch einen Hefter mitnehmen in die Klausur, die Seiten des Lösungsbogen sind nur leicht zusammengeklebt, da geht man lieber auf Nummer sicher und heftet sie zusammen am Ende.

Wichtig ist auch, sich vorher in den Musterlösungen anschauen, auf was genau sie die Punkte geben, das ist nicht wie bei anderen Fächern auf die Rechnung selbst, sondern auf allerlei überflüssiges Zeugs.
Also es allein zu tun, sprich in der Rechnung richtig anzuwenden, reicht nicht: man muß alles auch noch explizit beschreiben was man in der Rechnung gemacht hat.
Man stelle sich einfach vor man sei ein Kleinkind, das dauernd der Umwelt mitteilt, was es gerade macht, und dann kommt man in die Richtung was der Lehrstuhl in der Klausurlösung lesen will.
Und nicht vergessen bei allem immer den entsprechenden Paragraphen bis runter zum Satz zu zitieren, für den gibt es immer einen seperaten Punkt!



Es gibt Synergieeffekte, die Belastungsformeln kommen in "Grundlagen der Besteuerung" das erste Mal vor, die Umwandlungen kommen auch im Bachelor-Module (das aber auch für den Master zugelassen ist) 31691 "Steuerliche Gedwinnermittlung" vor.
Also das bitte in Betracht ziehen, wenn man die Belegung plant.

Ich hatte alle 3 Steuermodule im gleichen Semester belegt, von den dreien 31681, 31691 und dem hier, 32651, ist dieses hier das leichteste, sofern man das notwendige Grundwissen mitbringt, also doppelte Buchführung, Bilanzen aufstellen können und die Belastungsformeln aus 31681 auswendig können, inklusive aller proprietären Symbole.
Das sieht man auch an der Klausurstatistik, sie sieht von allen Steuerfächern am "normalsten" aus, also am ehesten wie eine Gaußkurve.

Das Fach ist machbar, aber man sollte es nicht auf die leichte Schulter nehmen, ohne viel Arbeit zu investieren und zu üben besteht man es aber auch nicht.
 
In der Modulbeschreibung heißt es, dass 31691 "Steuerliche Gewinn- und Vermögensermittlung, konstitutive Unternehmensentscheidungen" zwingend vorausgesetzt wird. Ist das Modul auch ohne das Wissen aus dem Kurs zu schaffen?
 
In der Modulbeschreibung heißt es, dass 31691 "Steuerliche Gewinn- und Vermögensermittlung, konstitutive Unternehmensentscheidungen" zwingend vorausgesetzt wird. Ist das Modul auch ohne das Wissen aus dem Kurs zu schaffen?

Ich habe beide Module belegt. Ich behaupte, man kann das Master Modul im Zweifel auch ohne Vorkenntnisse aus dem genannten Bachelor-Modul (gut) bestehen, allerdings dürfte dann die Einarbeitungszeit länger sein.

Ich persönlich finde das Bachelor-Modul allerdings interessanter bzw. "erkenntnisreicher", da es einen wirklich guten Überblick über die steuerliche Gewinnermittlung gibt. Müsste ich wählen, würde ich daher das Bachelor Modul wählen. Gerade wenn man seine Master-Arbeit am Lehrstuhl schreiben will, schadet das Master-Modul aber sicherlich nicht, wobei ich dieses nach Möglichkeit eher zusätzlich belegen würde.
 
Hallo, ich komme quasi gerade aus der Klausur (gestern).
Mein Eindruck ist: Es gab keine wirklichen Überraschungen. Alte EA´s bzw. Klausuren vorher üben ist wichtig. Ich hatte etwas Zeitdruck und konnte somit nicht alles zur 3. Aufgabe (Schwerpunkt, der mit einem Steueraufsatz zu lernen war) beantworten. Aber alles andere war gut zu schaffen.

Ich habe übrigens meinen Bachelor nicht an der FernUni gemacht und hatte bisher auch kein Modul von Meyering. Bin einfach steuerinteressiert und habe ein wenig in dem Bereich gearbeitet. Aber ich hatte noch nie etwas mit Umwandlungssteuerrecht zu tun. Ich habe mir noch ein Buch zum Umwandlungssteuerrecht ausgeliehen um dort nochmal das eine oder andere in einer anderen "Aussprache" nachzulesen. Hat mir auch sehr geholfen.
 
Danke für deinen Erfahrungsbericht!

Das bedeutet, du hast vorher auch nicht das B-Modul "Grundlagen der Besteuerung" durchgearbeitet und bist praktisch komplett ins kalte Wasser gesprungen?
 
Genau, ich hatte das Modul nicht. Klar, ich hatte schon mal Steuerrecht, sonst wird es wohl auch schwierig, die Zusammenhänge zu verstehen, aber eben nicht an der FernUni.
 
Wie sinnvoll denkt ihr denn ist das Bachelor Modul 31691, im Vorwort zum Skript von 32651 wird das als essentiell für das Verständnis vorausgesetzt ... Irgendwie leicht verwirrend würde ich sagen. Was meinen denn die, die es schon belegt hatten?
 
Hallo , ich schreibe auch die Klausur am 30.03.2023 in Betriebliche Steuerplanung, bin etwas nervös, hat eventuell noch jemand Altklausuren mit Lösungen (ausser die in Moodle) die habe ich schon? Wäre super, wenn ihr da was hättet für mich!
Meine E-Mail : Nick2109@mail.de
 
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