Die Klausurergebnisse sind da und damit auch mein Bericht:
- Waren die Kurseinheiten verständlich?
Ja. Die KE sind gut geschrieben. Es gibt „nur“ 2 KE, obwohl in der Einleitung etwas von 3 KE steht. Die KE enthalten sehr viele Fehler, was ein bisschen schade ist, denn die Fehler sind bekannt: Wenn man sich die Mühe macht, Moodle 1 zu durchforsten, wird man dort Hinweise auf viele Fehler finden. Wie die Fehlerdatenbank, die es in Moodle 2 gibt, funktioniert, hat sich mir nicht erschlossen. Vielleicht liegt das aber schlicht und einfach daran, dass sie noch keinen Inhalt hat… Jedenfalls werden offensichtlich jedes Jahr weiterhin die fehlerhaften KEs versendet und niemand hat sich die Mühe gemacht, diese mal zu korrigieren (vielleicht aber wurden vor vielen Jahren zu viele Exemplare gedruckt, die jetzt weiterhin versendet werden, wer weiß…).
- Wie ist das Moodle Angebot?
Es ist vorhanden. Man kann (und sollte) es v.a. dazu nutzen, alte EAs und ML herunterzuladen. Fragen werden nicht immer durch den LS beantwortet. Es lohnt sich auch im „alten“ Moodle 1 zu suchen. Nicht alles von dort ist nach Moodle 2 umgezogen. Tw. finden sich innerhalb der Anfragen weitere hilfreiche Dokumente, wie z.B. „Trajektorien zeichnen leicht gemacht“ o.ä.
- Empfehlenswerte mentorielle Veranstaltungen?
Ich war in Herford. Bis dahin hatte ich die Skripte einmal durch.
Außerdem wurde in Moodle ein Chat angekündigt, an dem ich teilnahm. Dies war ganz hilfreich, um Fragen loszuwerden und eine allgemeine Idee zu bekommen, wie man an die Aufgaben herangeht.
Sowohl aus dem Chat als auch aus dem Mentoriat ging ich vor allem mit der Erkenntnis, dass auch die Mentoren „nur mit Wasser kochen“ und sie auch keine Patentrezepte zur Hand haben. Man muss geduldig sein, verschiedene Ansätze probieren, ein Gespür entwickeln, wann welcher Ansatz der richtige zur Lösung sein könnte.
Im Infoheft 3 wurde eine Klausurvorbereitungsveranstaltung angekündigt, die aber wohl nicht stattfand – vielleicht hätte man mal explizit beim LS fragen müssen.
- Gibt es hilfreiche Bücher oder Fremdskripte?
Ich habe keine gefunden.
- Was würdest Du im Nachhinein anders machen?
Nichts.
- Sonstige Hilfen und Tipps?
In diesem Modul geht es nicht darum, Rezepte auswendig zu lernen und anzuwenden, sondern darum, sich Methoden anzueignen und diese anzuwenden. Dabei ist keine Aufgabe wie die andere, sondern jedes Mal ist eigenständiges Denken gefragt (was in manch anderem Modul ein bisschen fehlt).
Man sollte sich zu Anfang beide KE einmal durchlesen und dann an die Aufgaben machen – im Anschluss dann das eine oder andere Kapitel nochmal lesen, diesmal mit dem „praktischen Wissen“ aus den Aufgaben im Hintergrund.
Daher ist es äußerst wichtig, dass man das vorhandene Übungsmaterial dazu nutzt, dieses Denken zu trainieren. D.h. insbesondere, dass man zunächst 1-2 alte EAs (besonders gut eignet sich z.B. für KE 1 die EA 1 aus dem SoSo 2013) hernimmt, ein bisschen darüber nachdenkt, guckt, wie weit man kommt und dann die ML Schritt für Schritt nachvollzieht, sich nochmal die entsprechenden Stellen aus dem Skript ansieht und sich jedes Mal fragt: Warum wird diese Frage auf diese Weise beantwortet? Dann geht man nochmal durch die Aufgabe und versucht sich eigenständig daran. Dies gibt einem ein erstes Gefühl dafür, was gefordert wird.
Danach sollte man sich für die weiteren EAs immer 1-2 Stunden Zeit nehmen und versuchen, diese soweit es geht, eigenständig zu lösen, ohne dabei in die Musterlösung zu gucken. Mit der Zeit entwickelt man so ein immer besseres Gefühl für die Aufgaben. Es wird aber immer Aufgaben geben, bei denen man sich denkt, dass man nie auf die Lösung kommen würde. Wenn man nach längerer Zeit eine Aufgabe erneut bearbeitet, kann man diese teilweise schon viel besser bearbeiten als beim ersten Mal.
Die Vorgehensweise kann z.B. sein, sich zu überlegen,
- welche Voraussetzungen sind in der Aufgabenstellung gegeben,
- was kann ich daraus ableiten,
- wie passt das zur Aufgabenstellung,
- ist das IFT (oder manchmal auch das UT) irgendwie anwendbar,
- und dann ein bisschen herumprobieren.
In der Klausur werden immer auch einige Grundlagen abgefragt – die sollte man drauf haben:
- Ganz wichtig:
o IFT / Identitätenverfahren
o Umhüllendentheorem und insb. Anwendungsfälle
o Trajektorien zeichnen
o Stabilitätsbedingungen
o Jacobimatrix aufstellen
- Auch wichtig
o Taylor-Entwicklung
o Samuelsons Korrespondenzprinzip
o Beweis durch Widerspruch
o ...
Das Handwerkszeug ist eigentlich recht überschaubar, wenn man es einmal alles verstanden hat.
In der Klausur hatte ich genügend Zeit zum Nachdenken und geriet nicht unter Zeitdruck.
Beim Warten auf die Ergebnisse ist Geduld angesagt, obwohl es meist nur 10-20 Teilnehmer gibt. In den letzten 4 Semestern hat die Korrektur fast immer 10 Wochen gedauert, nur einmal ging es mit gut 7 Wochen etwas schneller…