Praktikum Euer Praktikum

Ich habe mir meine berufliche Tätigkeit als Praktikum anerkennen lassen und in w1 die Arbeit dazu geschrieben.
Ich arbeite in der Suchthilfe (Beratung und Betreutes Wohnen) und habe als Thema "Kulturmanagement als soziale Kulturarbeit" genommen. Das war für mich sehr interessant, da ich das Studium mit meiner Arbeit verbinden konnte und mich auf diese Art und Weise mal mit Teilhabekonzepten (auf die ja die Arbeit im Betreuten Wohnen zielt ) auseinandergesetzt habe und diese theoretischen Aspekte in meine praktische Arbeit habe einbringen können. Es ging vor allem auch darum, wie man sozial benachteiligten Menschen Zugang zu Kultur vermitteln kann und darum, wie man auch alltagskulturelle Phänomene managerial ausgestalten kann.
Die Betreuerin war allerdings mäßig begeistert; mein Eindruck war, dass man in der Fakultät sehr auf die sogenannte Hochkultur fixiert ist. Die Hausarbeit habe ich handwerklich aber zum Glück so gut hinbekommen, dass es nichts zu mäkeln gab...
 
@Angelika: das klingt extrem interessant, was Du gemacht hast. Ziehe den Hut vor Deinem Engagement.

Ich habe auch meine ehrenamtliche Tätigkeit anerkennen lassen. Bin seit Jahren in einem Verein engagiert, der sich für Menschen mit Autismus und deren Angehörige einsetzt. Dort - neben vielen anderen Dingen - auch für die Öffentlichkeitsarbeit und den Webauftritt. Das ließ sich dann gut mit L2 verknüpfen.
 
Och, das hört sich engagierter an als es ist- ist halt mein Alltagsgeschäft. Mich nervt halt dieser verkrustete Kulturmythos. Für Klienten, die sich jahrelang aus Mülltonnen ernährt haben, ist ein freundlich gedeckter Tisch und ein Essen in Gesellschaft durchaus ein kulturelles Ereignis. Oft sind ja auch die Bildungsverläufe im Laufe der Drogenkarriere abgerissen und der unverbildete Blick auf die sogenannte "Hochkultur" kann einem selbst ja auch nochmal ganz neue Perspektiven und wohl auch "Genüsse" eröffnen...:allsmiles:

Ja, das Autismusthema hatten wir glaub ich schon mal. Ich finde es total wichtig das personale Umfeld zu begleiten, das ist ja schon was sehr Besonderes. Wie hast Du den Haken zu L2 geschlagen?
 
Mein Haken war abenteuerlich ;-). Einige Autisten kommunizieren über Gebärdensprache, auch mein Sohn. Ich habe das "Medium Gebärde" in den Mittelpunkt gestellt. Faktisch habe ich dann Gebärdensprache und Lautsprache miteinander verglichen nach Semantik, Syntax, Pragmantik, Phonologie und Morphologie und anschließend herausgearbeitet, welche besondere Kultur die Gemeinschaft der Gebärdensprachler entwickelte - hier dann z.B. Emanationen wie Gebärdensprachtheater, Gebärdensprachpoesie... beleuchtet.
 
*lach* danke, das ist lieb von Dir - hat jedenfalls viel Spaß gemacht.
Ich konnte die Praxis der Gebärdensprache, die zu meinem Alltag gehört, wissenschaftlich beleuchten - war spannend.
 
Juhu! Meine berufliche Tätigkeit wurde für mein Praktikum in L2 anerkannt! :triumphant: Mit einer guten Begründung, wie dann meine Hausarbeit in etwa aussehen soll, konnte ich sie überzeugen. Ich hoffe, dass mir dann auch genug einfällt, wenn ich sie schreiben muss. Aber ich hab ja jetzt noch bis zum WS Zeit, mir etwas zu überlegen;-) Es soll auf jeden Fall um die Wissensvermittlung per Live-Videotechnik gehen und wie sie sich von "normalem" Präsenzunterricht unterscheidet -> Kurs "Wissen im digitalen Zeitalter". (Ich arbeite bei einem Bildungsträger, der das (nur) so anbietet.)
 
Glückwunsch Bella! Mir ging es ähnlich - ich konnte mir meine berufliche Tätigkeit auch für L2 anerkennen lassen, obwohl sie nur sehr am Rande mit dem Modul zu tun hat. Aber insbesondere im Kurs "Wissen im digitalen Zeitalter" gibt es viele Anknüpfungspunkte. :-)
 
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