Hallo,
zum 2. Teil der Aufgabe 1 sollte noch etwas geschrieben werden.
"Gehen Sie dabei auch kurz auf die generellen Unterschiede zwischen den strukturalistischen, außerökonomischen und neoklassischen Erklärungsansätze ein!"
Dann versuch ich mich mal daran.
Die strukturalistischen Erklärungsansätze zählen zu den ökonomischen Erklärungsansätzen. Sie unterstellen strukturelle Rigiditäten, ohne deren Existenz oder Aufrechterhaltung als rationale Verhaltensweise darzustellen. Die Strategien zur Auflösung sind hauptsächlich auf den Abbau dieser Rigiditäten gerichtet.
Die neoklassischen Ansätze als zweite Gruppe der ökonomischen Erklärungsansätze stellt auch auf vorliegende Rigiditäten ab.
Hier ist allerdings noch zwischen den Ansätzen der traditionellen Wachstumstheorie, die die Existenz oder Aufrechterhaltung von Rigiditäten als hinreichend rational aus Sicht der Entwicklungsländer darstellt und den neueren Theorien zu unterscheiden.
Die "Neuen Wachstumstheorie" gründet auf die Endogenität des technischen Fortschritts, die Strategiimplikationen sind dann auch die Schaffung von Bedingung für Learning-by-Doing (Technologietransfer, Infrastruktur), Markterweiterung, -öffnung, Abbau negativer Steuersysteme.
Die "Neuen politökonomischen Ansätze" als Dritte neoklassiche Erklärung stellen ein Bindeglied zwischen strukturalistischen Ansätzen und der klassischen Wachstumstheorie dar. Es exitieren mehrer Ansätze dieser Theorie u.a. der Public-Choice-Ansatz, der auf die notwendige Regelbindung eigennutzorientierter Politiker abstellt, sowie nationale und internationale Verteilungskonflikte. Die Strategieimplikationen sind dann Schaffung von Koordinations- und Sanktionsmechanismen und Abbau von Protektionismus.
Die außerökonmischen Ansätze wie Klimatheorien, sozialpsychologische Theorien und Modernisierungstheorien lassen sich nicht eindeutig von den ökonomischen Theorien abgrenzen. Es lassen sich hier keine direkten Entwicklungsstrategien darstellen, da das Klima oder der Mensch nicht einfach geändert werden kann. Die Moderniesierungstheorien zielen auf den sozialen Wandel, dessen Grundlage strukturelle Änderungen ökonomischer, politischer oder sozio-kultureller Art sind.