Hallo zusammen!!
als erstes: ICH HAB´s GESCHAFFT!!!! - Vorgestern hab´ ich die Note von der Masterarbeit erhalten und gestern habe ich - als persönliches Weihnachstgeschenk an mich selbst - den Antrag für das Zeugnis verschickt!!
An alle die noch dran arbeiten: Haltet durch!! Das Gefühl den Antrag wegzuschicken ist sämtliche Mühen wert! -Es ist ein wahres Hochgefühl!!


Sämtliche Zweifel, à la "Warum tue ich mir das überhaupt an??" sind nur noch ein Schatten in der Erinnerung...

Welchen Studiengang hast Du erfolgreich absolviert?
M.Sc. Wirtschaftswissenschaften
Wie lange hast Du benötigt?
6 Semester
Warum hast Du Dein Studium begonnen?
Ich habe nach einigen Jahren als Ingenieur der Elektrotechnik im Ausland (ja, als Österreicher zählt München schon zum Ausland!!



) aus persönlichen Gründen leider die Entscheidung treffen müssen, wieder zurück in die Heimat zu ziehen. Die Jobsuche war kein Problem, allerdings bin ich in einer Position ohne Perspektiven und Herausforderungen gelandet.
Da der Job mich nicht ausgefüllt hat und ich mit Ende 20 / Anfang 30 nicht schon "aufgeben" wollte, bin ich meine Alternativen durchgegangen und schließlich beim Fernstudium gelandet. Im ersten Schritt habe ich ein wirtschaftliches Aufbaustudium an der Hamburger FH zum Wirtschaftsingenieur (Bachelor of Engineering) gemacht und mich im Anschluss für "einen" Master entschieden. Zur Auswahl stand damals der MBA auf der HFH und ein M.Sc. auf der Fernuni.
Nach langem hin und her hab´ ich mich dann aber für die Fernuni entschieden. Unter Anderem auch aus der finanziellen Sichtweise, der MBA ist knackig teuer...
Hat Dich das Studium persönlich weitergebracht?
JA! Ich habe definitiv meine Grenzen kennen gelernt.
Was habe ich sonst noch gelernt?
- das Wichtiste: priorisieren sowie
- Selbst- und Zeitmanagement.
Irgendwann kam ich an den Punkt an dem mir "die Welle über dem Kopf zusammengeschlage ist". Tritt man in dieseer Situation gedanklich einen Schritt zurück und sieht sich die ToDo-Liste an, so erkennt man schnell die Punkte die man teilweise streichen, bzw. ohne Probleme zurückstellen kann... -und schwupps, plötzlich hat man wieder Luft und alles läuft reibungslos. Klingt jedoch (zumindest aus meiner Erfahrung) einfacher als es tatsächlich ist...
--> Nach dem Studium kann man aber mit Recht von sich behaupten, dass man sich und seine Aufgaben organisieren kann.

- Und: ich habe die kleinen Dinge schätzen gelernt... -Wie angenehm ein freier Sonntag Nachmittag sein kann erkennt man erst, wenn man monatelang keinen hatte...
Welche beruflichen Perspektiven erwartest Du Dir durch das Studium?
Meine aktuelle Position werde ich in einem halben Jahr defintiv nicht mehr ausführen!
Mein Arbeitgeber (Familienbetrieb, seit 50 Jahren mit ca. 200 Mitarbeitern in der Branche tätig) befindet sich aufgrund von "leichten wirtschaftlichen Schwierigkeiten" im Umbruch. Ab 1.1 bekommen wir einen neuen Geschäftsführer, der die alten Strukturen aufbrechen wird und uns wieder in die schwarzen Zahlen führt (hoffentlich...

).
...und ich hoffe natürlich dass das vorhandene Potential erkannt wird und ich in einer entsprechenden Position dabei bin. -Wenn nicht muss ich meine Konsequenzen daraus ziehen und mich anderweitig umsehen.
Falls Du den Bachelor abgeschlossen hast, folgt nun der Master bzw. warum nicht?
Ich hab ja den Master gemacht. Promotion kommt für mich nicht in Frage. Der Zeitaufwand steht in keiner Relation zu dem zu erwartenden Nutzen. (Außer man will an einer Uni / Lehrstuhl bleiben - und das will ich nicht)
Ich muss zugeben die MA hab ich persönlich anstrengender empfunden als ich erwartet hätte... (die Note war ebenfalls um einen Teilnote unter meinen Erwartungen)
Ganz tief in meinem Hinterkopf schwelt aber der Gedanke dass ich evtl. bei der Fernuni anfrage wie der Ablauf wäre, wenn man sich entschließen würde nach dem WiWi-Master (Marketing) noch einen WiWi-Master (Controlling) anzuhängen. (Ja, der Satz hat viele "wenns"



) Wie das mit den Pflichtfächern genau abläuft und wie der Ablauf mit den Wahlpflichtmodulen ist. -Ich hab ja Konzerncontrolling und Innovationscontrolling bereits belegt und für meinen Marketing-Master mit eingereicht...
Welche Dinge kamen während des Studiums zu kurz bzw. auf was musstest Du verzichten?
Hobbies und Freizeit
Wobei ich das Studium immer als seehr zeitaufwändiges Hobby betrachtet habe -anders hätte ich es auch nicht durchgedrückt.
Könntest Du die Zeit zurückdrehen, würdest Du das Studium wieder beginnen?
...hmm... ich denke ja!
Damals habe ich eine Herausforderung gesucht... und diese im Studieren auch gefunden!


Hätte ich den tatsächlichen Arbeitsaufwand gewusst: wahrscheinlich nicht. -Aber ich bin froh das Studium (Master) noch anghängt zu haben und es war definitiv die richtige Entscheidung... -wenn vielleicht auch aus der falschen Motivation heraus.
Was würdest Du im Nachhinein anders machen?
Die Modulwahl früher durchdenken. Im Speziellen auf das Seminar hin betrachtet.
Ich habe mich immer Schritt für Schritt durchgehangelt und mir quasi verboten den noch vor mir stehenden Aufwand zu betrachten. Dadurch bin ich aber fast etwas ins Schleudern geraten, da ich mich mit den Zulassungsbedingungen zu den Seminaren zu spät beschäftigt habe!!
...mir ist auch erst relativ spät bewusst geworden, dass man sich mit dem Lehrstuhl fürs Seminar auch für den Lehrstuhl für die Masterarbeit mit entscheidet...
Ich würde mich aber trotzdem wieder für Marketing entscheiden!
Was möchtest Du sonst noch loswerden?
Für mich war (und ist) ein Studium an der Fernuni gefühlt das qualitativ hochwertigste Studium dass man neben einem Vollzeitjob absolvieren kann (natürlich meine subjektive Meinung).
Ich bin im Zuge meiner Entscheidung wo ich meinen Master machen soll, im Internet immer wieder auf die pro/con Hagen-Diskussion gestoßen. Oftmals wurden hier auch Präsenzstudien mit dem Fernstudium verglichen, was ich nicht korrekt finde. Ich konnte mir nicht vorstellen ein Präsenzstudium anzufangen, da ich finanziell von meinem Beruf abhängig bin... somit hinken solche Vergleiche für mich auch etwas...
Und: mit 35 habe ich nun 15 Jahre Berufserfahrung vorzuweisen, einen Ingenieur der Elektrotechnik, einen Wirtschaftsingenieur und nun einen Master der Wirtschaftswissenschaften. --> Da kann man machen was man will, das geht sich mit Präsenzstudien einfach nicht aus...


...So, genug der Selbstbeweihräucherung...
Meine Empfehlung an alle die mitten drin sind im Studium:
ES IST DIE MÜHE WERT!!! Hängt euch rein, das Gefühl nach dem Abschluss ist mit nichts zu vergleichen. Und: Macht es für euch und nicht für irgendjemand sonst...
Und nun an alle diejenigen, die überlegen, ob sie das Studium anfangen sollen und über dieses Forum und meinen Thread gestolpert sind:
Mir hat mal ein sehr intelligenter Mensch und mein damaliger Abteilungsleiter -dem ich persönlich viel verdanke- folgende Worte ins Leben mitgegeben:
Egal wie lange es auch dauert -und wie weit das Ende einer Aufgabe auch in der Zukunft liegen mag- beginne es!! Die Zeit vergeht so oder so, und mit jedem Monat das man mit unschlüssigen Überlegungen vergeudet, verliert man ein Monat dem man dem Ziel schon näher wäre.
Ich weiß nicht ob der Satz direkt von ihm stammt oder nicht (ist an dieser Stelle aber auch egal...) -Er hat mir diese Worte vor nunmehr 12 Jahren mitgegeben und ich wage zu behaupten, sie haben mich an diese Stelle gebracht an der ich jetzt stehe. (seinen Namen möchte ich im Forum nicht nennen. -Wenn der Satz auch nur einer weiteren Person die Entscheidung erleichtert, wird er mir verzeihen mit seinen Worten "hausieren" -wie man in Österreich so schön sagt- gegangen zu sein)
in diesem Sinne:
schöne Feiertage und einen guten Rutsch!


Gerhard
PS.:

an alle die mich im Forum durch Diskussionen und diversen Erklärungen unterstützt haben! -IHR MACHT DAS!
Ebenfalls auch ein DANKE an sämtliche Forenmitglieder die einem oft einfach durch das Posten der eigenen Lösungen zu EAs und Altklausuren helfen, oder man einfach nur "passiv" bei Diskussionen mitlesen kann...