Seminar Erfahrungen mit den Lehrstühlen

Ich habe sowohl die Bachelor- als auch die Masterarbeit dort geschrieben, da ich mich für Gesellschaftsrecht interessiere. Im Nachhinein betrachtet war beides ein Fehler. Ich möchte jetzt nicht über den Lehrstuhl ablästern, würde aber weder mit dem Professor noch mit seinen Knechten etwas zu tun haben wollen. Der Lehrstuhl zählt zu meinen negativsten Erfahrungen an der Fernuni.
 
Okay das klingt ja schrecklich ^^. Aber so von der Themenvergabe usw. kann man jetzt nicht negatives berichten ? Ich meine ist ja auch immer eine persönliche Einstellungssache. Du scheinst ja beide Abschlüsse erfolgreich absolviert zu haben. Warum war es denn ein Fehler ?
 
Kann mir jemand sagen, weshalb kaum jemand zu Prof. Dr. Edenharter möchte? Ich hab bei ihr auch schon eine Klausur versemmelt und sehr, sagen wir mal schonungslose Kommentare darunter gelesen, konnte mich aber im Zweitversuch verbessern und fand ich Skripte auch nicht schlecht. Ihre Reputation spricht eigentlich auch für sie. Bisher habe ich aber hier nur Beiträge gefunden von Leuten, die unglücklich waren, bei ihr gelandet zu sein. Gibt es dafür irgendwelche Gründe?
 
Kann mir jemand sagen, weshalb kaum jemand zu Prof. Dr. Edenharter möchte? Ich hab bei ihr auch schon eine Klausur versemmelt und sehr, sagen wir mal schonungslose Kommentare darunter gelesen, konnte mich aber im Zweitversuch verbessern und fand ich Skripte auch nicht schlecht. Ihre Reputation spricht eigentlich auch für sie. Bisher habe ich aber hier nur Beiträge gefunden von Leuten, die unglücklich waren, bei ihr gelandet zu sein. Gibt es dafür irgendwelche Gründe?
Sie gilt als sehr anspruvchsvoll, ich habe bei ihr VerwR AT, VerwR BT und VerwProzR absolviert und alle Klausuren waren nicht ohne und sind schlecht ausgefallen. Das Seminar bei ihr hat mir thematisch nicht gepasst, ich wollte zwar was aus dem ÖffR machen, aber Umwelt- und Planungsrecht war mir dann zu speziell.
Ihre Skripte fand ich immer prima, die Mentoriate auch. insofern kann man sie sicher empfehlen, wenn man sich nicht scheut, einen recht anspruchsvollen Lehrstuhl als Prüfer zu haben.
 
Ich habe bei Frau Prof. Dr. Edenharter meine Bachelorarbeit geschrieben. Die Betreuung während des Seminars war sehr gut, Fragen wurden unverzüglich beantwortet, das Thema der Bachelorarbeit konnte man selbst vorschlagen. Die Fragen bei der mdl. Prüfung empfand ich als anspruchsvoll, weil sie auch Randbereiche des Themengebietes umfassten. Die Bewertung der Bachelorarbeit empfand ich gut und gerecht.
 
Ich werde mal meine Erfahrungen mit dem Lehrstuhl Prinz von Sachsen Gessaphe teilen. Meine Erfahrungen beziehen sich auf das WS 23/24. Thema des Seminars im WS 23/24 war "Aktuelle Rechtsfragen des Internationalen Privat- und Zivilverfahrensrechts (IPR/IZPR)"

Inhalt und Themenverteilung: Wer IPR/IZPR oder der ZPO was abgewinnen kann, der sollte sich den Lehrstuhl durch den Kopf gehen lassen. Der Titel stimmte im letzten Semester nicht ganz, weil IPR eigentlich kein Thema war, sondern nur IZPR/ZPO. Ein wiss. Mitarbeiter des Lehrstuhls meinte, dass man semesterweise inhaltlich wechseln würde. Ein Semester wird IPR angeboten, im nächsten Semester wieder IZPR/ZPO.
Thema der Arbeit ist bei uns eine Urteilsanalyse gewesen. Aber auch das scheinen sie wohl wiederkehrend anzubieten. Nach einem Einführungstermin mit allen wesentlichen Infos (online), werden die zur Auswahl stehenden Urteile bekannt gegeben. Innerhalb von paar Tagen gibt man Präferenzen an. Der Lehrstuhl versucht dann soweit fair zu verteilen, damit möglichst alle das bekommen, was sie haben wollten. Eine Sicherheit gibt es natürlich nicht. Nach Bekanntgabe des zugewiesenen Urteils beginnt die Bearbeitung.
Hilfreich fand ich - gerade weil ich im bisherigen Studium noch nie eine Urteilsanalyse schreiben musste und keine Ahnung hatte, wie das abläuft -, dass der Lehrstuhl eine grobe Gliederung hierfür vorgegeben hat. In meiner Arbeit habe ich mich an der entlang gehangelt.

Orga vor und um das Seminar herum: Auf die Ergebnisse haben wir ca. 2 Monate gewartet. Erst dann wusste man, ob man den schriftlichen Teil bestanden und zum mündlichen Teil, also dem eigentlichen Seminar geladen wurde. Das war etwas ungeschickt, weil das Seminar unter der Woche stattfand und manche vielleicht nicht ganz so spontan Urlaub nehmen können. Da wir eine große Gruppe waren gab es drei Seminartage. Die erste Gruppe startete Mittwoch und konnte bei Bedarf am Donnerstag noch den freiwilligen Teil mitnehmen (Führung und Besuch einer Gerichtsverhandlung im OLG Düsseldorf), oder man gehörte zur zweiten Gruppe, startete bei Bedarf also mit dem freiwilligen Teil und hatte dann am Freitag das eigentliche Seminar.
Unser Seminar fand in Präsenz statt. Allerdings konnte der Prof aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig doch nicht teilnehmen, sodass er online zugeschaltet wurde. Die technische Ausstattung des Seminarraums gab das her und auch technische Probleme hatten wir fast keine (ganz ohne gehts wohl nie). Das war natürlich ne Ausnahme und wird in jedem weiteren Semester wohl nicht mehr so sein. Normalerweise ist der Prof schon anwesend. Wir waren eine Gruppe von 9 Studierenden, meine ich. Plus wiss. Mitarbeiter, plus Hiwi plus Prof (online zugeschaltet eben).

Seminarablauf: Nur ein Seminartag war also mit Inhalten gefüllt. Jeder Teilnehmer musste seine Seminararbeit innerhalb von maximal 15 Minuten vorstellen. Zeitlich durfte man drunter bleiben, aber die Redezeit nicht überschreiten. Jeder hat hierfür eine Powerpoint Präsentation vorbereitet, aber niemand ein Handout oder Thesenpapier erstellt. Das war ausdrücklich nicht erforderlich. Den Vortrag hielt man stehend vor der Gruppe. Für die anschließende "Diskussion" durfte man sich wieder an den Platz setzen. Von Seiten des Lehrstuhls ist wie gesagt eine anschließende Diskussion das Ziel. Die entwickelt sich je nach Gruppe aber halt mal mehr mal weniger. Erstmal wurde also gefragt, ob irgendwer aus der Runde noch Fragen hat, was eher selten der Fall war. Die Themen waren manchmal sehr speziell. Da ich mich z.B. mit der ZPO in der Seminararbeit beschäftigt habe und nicht mit IZPR war ich thematisch im IZPR auch nicht mehr so tief drin. Den Vorträgen zu folgen (Analyse von EuGH Entscheidungen z.B.) fand ich nicht ganz so einfach. Im Anschluss hatte der Prof das Wort und stellte erstmal Rückfragen zum Vortrag selbst und gegebenenfalls auch noch ein paar Fragen um die Thematik herum. In unserer Gruppe ist daraus eher eine Prüfungssituation Prof/Studi oder wiss Mitarbeiter/Studi entstanden. Das empfanden manche als sehr unangenehm. Der Prof hat insgesamt einen Ruf als strenger Korrektor, der präzise Formulierungen hören möchte. Im Umgang ist er höflich, aber nun kein sehr herzlicher Mensch, der den Studenten mit Lob überschüttet. Allerdings fand ich ihn nicht unfair. Eine Person hat seine Frage z.B. nicht verstanden, jedenfalls wusste sie nicht worauf er hinaus wollte. Der Prof hat dann schon versucht eine grundlegendere Frage zu stellen um dann über die Antwort zur eigentlichen Frage oder vielmehr zur Antwort auf diese hinzuführen. Wer gut vorbereitet ist, der sollte keine Probleme haben. Unvorbereitet in sein Seminar zu gehen, davon kann ich wiederum nur dringend abraten.
Bewertet wird der Vortrag selbst sowie die Sicherheit des Studierenden auf Fragen zu antworten. Dabei zählt auch die Beteiligung an der Diskussion/Fragerunde zu den anderen Vorträgen.

Bewertung: Zur Bewertung meiner Mitstreiter kann ich nichts sagen. Ich hatte im schriftlichen Teil eine 2,7 (die Note erfährt man aber erst im Rahmen der Gesamtbewertung) und im mündlichen eine 1,7, sodass ich auf 2,0 in der Gesamtbewertung kam. Die Bewertung ist rechnerisch fair, weil die erreichten Punkte zugrunde gelegt werden. In der Regel fällt man wohl nicht durch, wenn man den schriftlichen Teil bestanden und zum Seminar geladen wurde, so habe ich es jedenfalls gehört. Daneben erhält man ein ausführliches schriftliches Feedback zur Arbeit, damit man weiß, was man in der Bachelorthesis ändern sollte. Die Gesamtnote sollten wir eigentlich noch am Abend des Seminartages erhalten, was zeitlich nicht hingehauen hat, sodass wir am Montag drauf die Ergebnisse bekommen haben.

Betreuung: Zur Betreuung kann ich im Grunde nur sagen, dass der wiss. Mitarbeiter wirklich sehr schnell antwortet. Da ich nicht das Bedürfnis hatte mich inhaltlich abzusprechen, kann ich allerdings nicht mehr dazu sagen.

Bachelorthesis: Im Anschluss an die Seminartage beginnt man mit der Findung eines Bachelorthemas. Der Lehrstuhl ist da aber recht entspannt. Man kann also innerhalb von 1-2 Wochen schon ein Thema festgemacht haben oder eben auch erst 1-2 Monate später. Im Wesentlichen habe ich nur eine E-Mail geschrieben und Themenbereiche vorgeschlagen, die mich interessieren würden. Der konkrete Themenvorschlag war dann zwar außerhalb meiner Vorschläge, ich hätte ihn aber auch nicht annehmen müssen. Nach Nennung des Vorschlags hatte ich dann aber nur paar Tage Zeit für meine Entscheidung, damit ich keinen Zeitvorteil daraus ziehen konnte.

Ich bereue meine Entscheidung für den Lehrstuhl bisher nicht (mal sehen, was ich sage, wenn die Bewertung für die BT zurück ist :)). Ich denke sie korrigieren fair. Der wiss. Mitarbeiter ist sehr bemüht. Der Prof trotz einer gewissen Distanziertheit und Strenge aber fair. Wer sich gut vorbereitet, eher ein Typ der klaren und präzisen Worte ist und sich vom strengen Auftreten des Profs nicht einschüchtern lässt, der dürfte hier gute bis sehr gute Ergebnisse erzielen können. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Auf der vorangegangenen Seite gab es ja schon ein sehr positives Feedback für den LS Völzmann-Stickelbrock, das würde ich jetzt auch noch einmal vertiefen.

Inhalte:
Das Seminar war inhaltlich breit gefächert - Kartellrecht, UWG, Handels- und Gesellschaftsrecht mit ein Bisschen InsO, Urheberrecht, Markenrecht etc. Man konnte seine Präferenzen angeben und Frau Prof. hatte sich zu Beginn des Seminars dann bei einer Teilnehmerin noch entschuldigt, weil sie als einzige nur ihre "Drittpräferenz" bekommen hatte. Als Seminararbeit ist eine Analyse eines zugeteilten aktuellen Urteils zu verfassen.

Vor der Arbeit:
Es gab eine Woche vor Themenvergabe eine Zoom-Konferenz mit Frau Prof. und allen Betreuern, dort wurde in einer Stunde recht ausführlich der Erwartungshorizont für die Arbeit und das weitere Verfahren aufgezeigt.

Während der Arbeit:

Betreuung war super, die Betreuer am Lehrstuhl antworten in der Regel sehr schnell und fundiert, wobei ich allerdings nur zwei oder drei Nachrichten versandt hatte.

Nach der Arbeit:
Das Seminar fand 2,5 Wochen (Freitag/Samstag) nach dem Abgabetermin statt. Drei Tage vor Seminarbeginn kam der Zeitplan, sodass man dann innerhalb kürzester Zeit sehen konnte, ob man dabei ist und damit den schriftlichen Teil bestanden hat.

Das Seminar:
Eine eintägige Veranstaltung mit 15 Minuten Vortrag und 15 Minuten +/- Frage- und Diskussionsrunde (jeweils vor dem Plenum, zumindest behielt der erste Vortragende nach dem Vortrag bis zum Ende der Fragerunde die Position "an der Front" bei, und dann taten dies alle anderen auch). Abhängig vom jeweiligen Betreuer hielt sich der Lehrstuhl mit Ausnahme einer einleitenden Frage eher zurück und versuchte, die Teilnehmer selbst zu Fragen und Diskussionen zu motivieren, was bei manchen Themen auch so gut funktioniert hat, dass die eingeplante Diskussionszeit gut überschritten wurde und dann "abgebrochen" werden musste (wir hatten einen kurzfristigen Ausfall und waren trotzdem zur eigentlich geplanten Zeit in der Mittagspause;-)). Der Lehrstuhl hatte vorher auch alle ermuntert, sich die Urteile der anderen auch mal eingehend durchzulesen, um den teils doch eher exotischen Themen folgen und dann nach den Vorträgen auch etwas beitragen zu können. Das hat auf jeden Fall meinen Horizont erweitert.

Insgesamt waren wir uns alle einig, dass der Lehrstuhl zwischenmenschlich ein sehr angenehmes Klima geschaffen hat. Da wurde bei den Fragen keiner fertig gemacht oder in die Pfanne gehauen, und auch abseits der Vorträge (vor Beginn, mittags, nach dem Ende) waren die Kollegen für einen kurzen Plausch zu haben.

Die Bewertung:
Heute (= fünf Tage nach dem Seminar) kamen die Gutachten zur schriftlichen Arbeit, die Seminarscheine seien auch schon zur Post gegeben worden. Von der Geschwindigkeit her also beeindruckend. Mit der Bewertung der schriftlichen Arbeit bin ich sehr zufrieden.

Fazit:
10/10, would recommend
 
Ich habe bei Frau Prof. Dr. Edenharter meine Bachelorarbeit geschrieben. Die Betreuung während des Seminars war sehr gut, Fragen wurden unverzüglich beantwortet, das Thema der Bachelorarbeit konnte man selbst vorschlagen. Die Fragen bei der mdl. Prüfung empfand ich als anspruchsvoll, weil sie auch Randbereiche des Themengebietes umfassten. Die Bewertung der Bachelorarbeit empfand ich gut und gerecht.
Ich war damals (21) auch bei Edenharter. Es war fair aber sehr anspruchsvoll. Im Seminar werden übergreifende Fragen gestellt und für manche fühlte es sich vielleicht eher nach einem Verhör an. Die Bewertung der Arbeit war nachvollziehbar und auch ausführlich begründet. In Klausuren (habe ich mir im Master erlebt) werden idR auch hohe Anforderungen gestellt.

Ehrlicherweise hätte ich das damals aber gerne vor meiner Anmeldung gewusst. So habe ich aufgrund der Aussagen hier im Forum leider im Nachgang den Eindruck gewonnen, dass meine Arbeit an einem anderen LS ggf besser bewertet worden wäre. Wissen kann ich das natürlich nicht.

Ich würde sagen: Ein Lehrstuhl für Menschen, die wirklich tief im öffentlichen Recht verankert sind. Anspruchsvoll aber mit ausreichend (viel) Engagement machbar. Und man lernt dort - gewissermaßen notgedrungen - sehr viel.
 
Wie lange habt ihr auf eure Korrektur gewartet? Ich hatte Anfang Dezember 2023 (!) abgegeben und gestern erfahren, dass ich nach Votum des Erstkorrektors bestanden habe. Somit steht die Abschlussbewertung bis heute aus... (Masterarbeit)
 
Wie lange habt ihr auf eure Korrektur gewartet? Ich hatte Anfang Dezember 2023 (!) abgegeben und gestern erfahren, dass ich nach Votum des Erstkorrektors bestanden habe. Somit steht die Abschlussbewertung bis heute aus... (Masterarbeit)
Huch... das ist ja fast ein ganzes Jahr.
Ich habe auf mein Bachelor-Gutachten/Benotung (LS Isfen) ziemlich genau 3 Monate gewartet.
 
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