So, das Zittern ist vorbei und die Klausur erfolgreich bestanden. Hier nun mein Erfahrungsbericht:
- Waren die Kurseinheiten verständlich?
Ja. Der Kurs ist in drei Einheiten aufgebaut: Oligopolistische Märkte, Netzwerkmärkte, Allgemeines Gleichgewicht. KE 1 und 3 enthielten für mich teilweise Altbekanntes, da ein Teil des Stoffes schon Teil meines Mikroökonomie-Kurses aus dem lang zurück liegenden Präsenzstudium gewesen war (den Mikroökonomie- bzw. TdM-Kurs der FUH kenne ich nicht). KE 2 enthielt neuen Stoff, der aber sehr interessant war, da viele Beispiele aus dem täglichen Leben stammten und auch mir immer wieder Beispiele dazu einfielen. Zu allen Einheiten gab es sowohl im Skript als auch auf der Lehrstuhlseite sehr viel Übungsmaterial.Ich persönlich fand KE 2 am schwersten zugänglich, aber beim zweiten Lesen war es dann schon besser.
Mit der Strukturierung der KE stand ich etwas auf Kriegsfuß. Die zwischendurch eingestreuten Fragen regten zwar zum Nachdenken an, störten aber andererseits den Lesefluss. Außerdem gefiel mir das Druckbild nicht so (aber das ist Geschmackssache).
Im WS 14/15 wurde das Skript überarbeitet, ich habe aber nicht herausfinden können, wie es vorher aussah und welche Teile neu waren (Gerade habe ich dazu auch nichts mehr auf der Lehrstuhlseite oder in Moodle gefunden. Das in Kiomis Beitrag verlinkte Dokument existiert nicht mehr, in meiner Erinnerung erhielt es aber wenige sachdienliche Hinweise). Die Klausur sollte demnach (das habe ich mir gemerkt) erst ab WS 15/16 angepasst werden, gefühlt war aber schon die Klausur im WS 14/15 schwerer als die vorherigen.
- Wie ist das Moodle-Angebot?
Das hilfreichste am Moodle-Angebot ist die Seite mit alten EAs und Klausuren mitsamt Lösungen. Diese Seite ist allerdings auch ganz normal von der Lehrstuhlseite aus erreichbar. In Moodle an sich ist nicht viel los und es ist auch nicht betreut. Dort heißt es im Diskussionsforum: „Dies ist ein Forum für Studierende. Das Forum soll dazu dienen, Studierenden die Möglichkeit einzuräumen, über offene Fragestellungen untereinander zu diskutieren.“
- Empfehlenswerte mentorielle Veranstaltungen?
Ich hatte keinen Bedarf und nahm an keiner teil, da ich ganz gerne rechne, gute Grundlagen in Mikroökonomie hatte und wenig Verständnisprobleme hatte.
- Gibt es hilfreiche Bücher oder Fremdskripte?
Hal Varians Mikroökonomiebuch ist ganz hilfreich, da sind die Themen aller Kurseinheiten abgehandelt und kurz und kompakt dargestellt. Zusätzlich habe ich mir aus dem Literaturverzeichnis von KE2 ein, zwei Aufsätze beschafft und als Hintergrundinformation gelesen.
- Was würdest Du im Nachhinein anders machen?
Nicht darauf verlassen, dass auch die eigene Klausur wie die vorherigen aufgebaut ist. Ich hatte mich bei der Klausurvorbereitung nahezu darauf beschränkt, alte Klausuren durchzurechnen (im Bewusstsein, dass das auch schief gehen kann) – das würde ich nicht noch einmal so machen. Das Klausurenrechnen gelang mir in der Vorbereitung auch recht gut, ich brauchte fast immer eine gute Stunde für die Klausuren und die Rechnerei machte mir Spaß. Ich ging in die Klausur mit der Aussicht auf eine gute bis sehr gute Note (unter der Voraussetzung, dass die Klausur dem bekannten Aufbau entsprechen würde).
Leider enthielten zwei Klausuraufgaben dann Stoff, der so noch nie vorgekommen war (aber natürlich im Skript enthalten war). Die dritte Aufgabe war „bekannt“, bot aber Verwirrpotenzial dadurch, dass ein Diagramm in Form eines Quadrats mit den Seitenlängen 12 und 6 zu füllen war (ein Rechteck wäre irgendwie intuitiver gewesen). So brauchte ich dann die gesamte Zeit für die Bearbeitung der Klausur - aber immerhin war kein wirklicher Zeitdruck und ich hatte Zeit zum Nachdenken - und war anschließend überhaupt nicht zufrieden und sicher, nur knapp bestanden zu haben. Als das Warten dann ein Ende hatte, war die Note dann doch wesentlich besser, als ich erwartet hatte. Da der Notenschnitt auch nicht wesentlich von dem der Vorsemester abwich, ich aber das Gefühl hatte, dass nicht nur ich mit der Klausur nicht zurechtkam, und auch die Korrektur (meinem Eindruck nach) länger als sonst dauerte, ist die Frage, ob bei der Korrektur etwas „aufgewertet“ wurde. Aber diese Frage lässt sich wohl nur durch eine Klausureinsicht beantworten. Und ich weiß noch nicht, ob ich das mache, denn das heißt ja wieder Warten…
- Sonstige Hilfen und Tipps?
Ich habe mir ein paar Karteikarten mit den wesentlichen Begriffen geschrieben, die auch immer wieder in den Klausuren abgefragt wurden. Wenn man diese Begriffe drauf hat, bringt das eine gewisse Sicherheit.
Gegeben die letzte Klausur schadet es sicherlich nichts, das Skript auch nochmal auf Beispiele und
Herleitungen zu durchforsten, die in der Klausur drankommen könnten und diese Dinge entsprechend zu verinnerlichen.