Eigentlich wollte ich mich dazu nicht mehr äußern aber ich tue es trotzdem. Vielleicht ist es dem Umstand geschuldet, dass ich mich dieses Mal nicht auf die Klausuren vorbereiten muss oder der Tatsache, dass ich es wichtig finde, die verschiedenen Ansichten zu diskutieren, um zu neuen Erkenntnissen zu kommen.
Zunächst basiert die ganze Wissenschaft auf theoretischen Annahmen, die dann widerlegt oder bestätigt werden.
Es dürfte Einigkeit darüber bestehen, dass es ein neuer Impfstoff ist, der als Vektorimpfstoff bisher nur bei Ebola (m.E. eine andere Hausnummer als Covid-19) eingesetzt worden und der mRNA noch gar nicht vorher eingesetzt worden ist. Aufgrund des schnellen Zulassungsverfahrens haben beide Impfstoffe nur eine bedingte Zulassung, die sich "nur" auf den Schutz vor einer schweren Erkrankung/Verlauf bezieht und nicht auf den Schutz vor der Weitergabe des Virus.
Also geht es zunächst um direkte Impffolgen. Die Datenlage dazu müsste mittlerweile, wenn man die Statistiken seriös betreibt, sehr gut sein und es scheint in der Tat so zu sein, dass die schwerwiegenden Probleme zwar tragisch für die Betroffenen sind aber nicht die Regel darstellen.
Was die Langzeitwirkungen angeht (und dabei rede ich nicht von einer Veränderung der DNA, sondern von Thrombosen, Autoimmunerkrankungen, Tumoren, etc.), kann die Wissenschaft noch keine Antworten geben. Vielleicht ist der Impfstoff dahingehend unbedenklich, vielleicht auch nicht.
Wenn ich jetzt 70 wäre, dann würde ich mir über diese evtl. Langzeitfolgen keine Gedanken machen, denn so alt werde ich wahrscheinlich nicht mehr, dass das relevant wäre aber das Risiko eines schweren Verlaufs ist groß -> impfen!
Bei Kindern sehe ich die Risiko-Nutzen Abwägung dagegen völlig anders.
Was mich aber am meisten stört:
Politiker sind keine Wissenschaftler. Sie können dazu also nichts sagen und wenn Spahn mit seinen rudimentären Kenntnissen des exponentiellen Wachstums aufwartet, "glaube" ich dann doch eher einem Mathematiker.
Warum sind wir nach 1,5 Jahren nicht in der Lage, belastbare Zahlen auf den Tisch zu legen? Oder kann mir jemand sagen, wie tödlich C für einen normal gesunden unter 50 im Vergleich zu sonstigen Erkrankungen (Herz-Kreislauf, Krebs, Sepsis) bzw. Lebensrisiken ist? Denn nur durch die Beantwortung dieser Frage komme ich doch zu einer tragfähigen Entscheidungsbasis.
Nochmal zur Wissenschaft:
Am Anfang der Pandemie haben die Ärzte umgehend beatmet. Selbst da wurden schon einzelne Stimmen aus der Fachwelt laut, die das kritisiert haben. Jetzt sind sich die Pneumologen einig, dass die Beatmung selbst für die meisten Todesopfer gesorgt hat und es wird versucht, auch in schweren Fällen, möglichst nicht zu beatmen.
Warum werden die Zahlen kumuliert ausgegeben und nicht, wie bei jeder Statistik, pro Jahr?
Warum werden im Sommer durch Maßnahmen Ansteckungen unterbunden, obwohl Wissenschaftler davon ausgehen, dass dann der Verlauf wesentlich milder ist und im Herbst nicht mehr mit einem so starken Anstieg der Kurve zu rechnen ist?
Warum testet man auch nicht ab Herbst kostenlos weiter, um Zahlen zu bekommen und setzt statt dessen Impfleugner unter Druck?
Nochmal zur Impfung:
Es ist eine individuelle Risikoabwägung unter enormen Unsicherheiten. Sicherlich kann ich schwer erkranken oder auch einen tödlichen Verlauf haben und es wäre auch wesentlich bequemer sich impfen zu lassen. Dennoch wäre es bei mir nur eine Entscheidung aus Bequemlichkeit und nicht aus Überzeugung.
Vielleicht stellt mein Arzt nächste Woche eine schwere Krankheit bei mir fest, dann würde ich mich höchstwahrscheinlich auch mit diesen Impfstoffen impfen lassen (Risiko-Nutzen-Abwägung). Ansonsten warte ich auf einen Totimpfstoff. Aber diese Abwägung kann doch nur individuell passieren?
Haben jetzt alle Geimpften mit dem Rauchen aufgehört? Nein, nicht weil Rauchen ungesund ist, sondern weil bewiesen ist, dass es die Wirkung der Impfung herabsetzt. Insofern reduziere ich mein individuelles Risiko, wenn ich mich impfen lasse UND mit dem Rauchen aufhöre.
Ich frage mich auch, wie manche Geimpfte Autofahren. Wenn ich mich auf den Straßen sehe, wie rücksichtslos der Straßenverkehr ist, wie viele Leute andere gefährden, dann glaube ich nicht, dass in den Fahrzeugen nur Ungeimpfte sitzen.
Jeder Jurist hier weiß, dass eine Einwilligung nur informiert und freiwillig erfolgen kann, egal in welchem Kontext. Informiert lasse ich insofern gelten, weil die Informationsblätter den aktuellen Forschungsstand widerspiegeln. Aber freiwillig? "Der Herbst für Ungeimpfte wird hart. Jeder der nicht geimpft ist, wird erkranken (wir haben Geimpfte, die angeblich nicht mehr übertragen, wir haben Genesene, die ebenfalls nicht mehr übertragen, wir haben Regeln. Warum muss dann jeder zwangsweise erkranken?)
Ganz ehrlich, wenn ein Aufhebungsvertrag eines Arbeitsverhältnisses so zu Stande käme, dann hätte da jeder Arbeitgeber ein Problem vor dem Arbeitsgericht.
Zahlt eigentlich die private Berufsunfähigkeitsversicherung bei einem Impfschaden?
Was den Schutz der Anderen angeht, dafür halte ich Abstand, trage Masken und meide Menschenansammlungen. Die Impfung hilft dagegen nicht, sonst hätte sie auch dafür eine Zulassung und m.W.n. ist sie nicht steril. Warum testet man nicht flächendeckend auch Geimpfte? Dann hätte man doch belastbare Zahlen?
Warum wird permanent mit Lockdown gedroht? (es handelt sich auch juristisch um eine Drohung, ob sie widerrechtlich ist, sollen andere entscheiden).
Was das Umkippen der StIKO angeht:
M.W.n. soll sie unabhängig sein aber die Regierung "hat gefordert"... Äh, geht es noch? Das ist genauso, als würde der Verantwortliche von dem DSB fordern, einen Gefälligkeitsbericht zu schreiben.
Sorry, aber bei mir kommen Assoziationen wie "Die Welle" hoch. Vielleicht bin ich paranoid, kann sein. Wir können uns ja in 10 Jahren nochmal unterhalten, wenn ich dann noch lebe.
Bis dahin wünsche ich uns allen eine gute Gesundheit und dass wieder Normalität einkehrt, ob mit oder ohne C.
Und jetzt:
Die Klausuren stehen an!